Zahlreiche interessierte Zuhörer und Heimbewohner hatten sich zu einer Autorenlesung im Speisesaal der beiden Stiftungsheime eingefunden, um nach der Begrüßung von Einrichtungsleiter Herr Sedelke den Gedichten und Geschichten des Heimatpoeten Oskar Stock und Christl Halbinger an der Zither zu lauschen. Dabei brachte der Dichter im Vorgriff auch schon einige heitere Gedichte aus seinem neuen, in Kürze im Verlag Attenkofer Straubing, erscheinenden Buch: „Lachen macht glücklich“.
Oskar Stock wusste einmal mehr der leichten Lebensart und dem Sinn des Lebens zu huldigen. In seinem Gedicht „Inspiration“, in dem er über das Gedichte schreiben und die Ideen zu seinen zahlreichen Versen berichtete, erzählt er, wie er vor über 30 Jahren zum „Verseschmieden“ kam.
Sein Gedicht über einen „frischen Rentner“, der sich über seinen Ruhestand schon im Voraus freut, dann aber nicht weiß, was er damit anfangen soll und letzen Endes aus Verzweiflung jede Menge Vögelhäuschen baut, kam ebenso gut an, als seine Verse „Da Oide kummt hoam“, ein Gedicht über eine Ehefrau, deren Mann in Kürze in Rente geht und die nun sehr unglücklich ist, dass sie nun nicht mehr genug Freizeit für sich und den „Ratsch“ mit der Nachbarin hat.
Oskar Stock versteht es, Alltagsprobleme, menschliche Schwächen und Unzulänglichkeiten hervorragend in Verse und Reime zu kleiden, um sie den Zuhörern und nicht zuletzt sich selbst vor Augen zu führen. Er las zum Großteil heitere Gedichte. So wurden das „Flotte Nachbarhöschen“ und die „Wohltat beim Zahnarzt“ ebenso aufs Korn genommen, wie auch die „Liebe zu einem Dackel“, welcher immerfort von einer Ehefrau geküsst, ihrem Ehemann vorgezogen wird. Die Beziehung zwischen Mann und Frau kam gleichfalls zur Geltung, wie der Rückblich in die Vergangenheit. Senioren haben gerade dafür eine besondere Neigung und sollten dennoch, so meinte Oskar Stock, im Heute leben, positiv denken und lieber in die Zukunft schauen.
Christl Halbinger an der Zither erfreute mit schönen Melodien und Evergreens, wobei die Senioren desöfteren mitsangen und mitschunkelten. Volkstümliche Klänge wechselten in rascher Folge mit heimatlichen Melodien, so dass der Musikantin sowie dem Dichter der Applaus der Zuhörer gewiss war.